Die Kompostierung von organischen Materialien hat eine lange Tradition. Vor der Erfindung von synthetischen Düngern gab es kaum andere Möglichkeiten, als über organische Reststoffe dem Boden verlorene Mineralien wieder zurückzugeben.
Ein gut angelegter Kompost ist alles andere als ein stinkender, Ratten anziehender Haufen. Der gewonnene Kompost fördert die Bodenstruktur, sorgt für ein gutes Wasser zu Luft Verhältnis, erwärmt den Boden schneller und kann zur völligen Einsparung von chemischen Düngemitteln beitragen. Für den idealen Kompost, der die eben genannten Vorzüge hervorbringt, müssen allerdings einige Dinge beachtet werden.
Zuallererst sollten Sie wissen, welche Materialien überhaupt kompostierbar sind. Aus der Küche etwa können sämtliche rohen Obst- und Gemüsereste, Filtertüten, Kaffeesatz und Teebeutel benutzt werden. Aus dem Garten können alle organischen Abfälle benutzt werden. Ebenfalls können Stoh- und Mistreste von Haustieren sowie verwelkte Blumen und Pflanzen kompostiert werden. Je feiner die Materialien sind, desto besser läuft die Rotte ab. Große Äste und Stämme müssen vorher also unbedingt zerkleinert werden. Im Herbst kann auch das Laub für den Komposthaufen verwendet werden. Für einen guten Rottevorgang sollte es am besten mit dem letzten Rasenschnitt kompostiert werden Für guten Kompost ist der Rottevorgang von hoher Bedeutung.
Der Vorgang gliedert sich in drei Phasen. In der ersten Phase ist die Umsatzrate am höchsten. Es werden Temperaturen um die 70 °C erreicht. Diese hohen Temperaturen sind für den späteren Einsatz unbedingt nötig, da sie Schädlinge und Samen abtöten. Ohne diese Temperaturen wäre ein Kompost eine wahre Unkrautschleuder und der Kompost könnte nicht ohne negative Folgen eingesetzt werden. In der zweiten und dritten Phase nehmen die Temperaturen und die Umsatzgeschwindigkeiten ab.
Für den richtigen Ablauf der drei Phasen sind mehrere Eigenschaften entscheidend. Zuerst muss beim Aufsetzen darauf geachtet werden, einen möglichst gut durchmischten Haufen zu erhalten. Dadurch wird eine gleichmäßige Rotte erzielt und es bleiben keine Rückstände zurück. Die nächste Eigenschaft, eine gute Durchlüftung, erreichen Sie ebenfalls durch die Durchmischung. Erneutes Umsetzen während der Rotte fördert die Belüftung zusätzlich. Zu guter Letzt muss noch der richtige Wassergehalt vorhanden sein. Sowohl Staunässe, als auch Trockenheit verlangsamen die Rotte und wirken qualitätsmindernd. Ein durchschnittlicher Wassergehalt von 50 – 60 % ist optimal.
Der Kompost ist je nach Abbaugeschwindigkeit innerhalb von 6 – 12 Monaten fertig und kann in leichten Gaben im Garten verteilt werden. Gehen Sie aber nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ vor. Die Nährstoffgehalte sind bei hohen Gaben höher als die meisten Pflanzen aufnehmen können. Bei dem nächsten Regenguss werden die überflüssigen Nährstoffe ausgewaschen und gelangen in das Grundwasser. Ebenfalls können die Salzkonzentrationen durch zu viel Kompost sehr schnell ansteigen. Die wenigsten Pflanzen sind gegen hohe Salzgehalte immun.
egesa garten Tipp-Tipp:
Mit dem eigenen Komposthaufen können Sie auf chemische Dünger fast vollständig verzichten. Wichtig ist, einige Grundregeln bei der Anlage des Komposthaufens zu beachten, um qualitativ hochwertigen Kompost zu bekommen.